Die Koordinierungsstelle „Jugend in Arbeit“ zieht nach zwei Jahren eine positive Bilanz.Die Zahl junger Menschen ohne Arbeit in Lichtenberg sinkt. Zum Stichtag 30. Juni 2015 waren in der Region 7 Prozent der Erwerbstätigen unter 25 Jahren arbeitslos; ein Jahr zuvor lag die Quote bei 8,9 Prozent. Ein Erfolg, der unter anderem auch auf ein gut funktionierendes Netz von Behörden, Schulen, Vereinen und Einrichtungen zurückzuführen ist, die mit besonderen Angeboten junge Menschen in Arbeit bringen. Zwei Jahre lang identifizierte die Koordinierungsstelle „Jugend in Arbeit“ die verschiedenen Akteure, brachte Entscheider sowie Projektverantwortliche an einen Tisch und stellte darüber hinaus den Kontakt zu Unternehmen her, die im Rahmen verschiedener Projekte gezielt mit Schülerinnen und Schülern ins Gespräch kamen. Vor allem aber ist der Koordinierungsstelle eines gelungen: Sie erarbeitete einen Überblick über die vielfältigen Angebote, mit deren Hilfe jungen Menschen der Weg in die Arbeitswelt geebnet wird.

Die Koordinierungsstelle „Jugend in Arbeit“ war 2013 ins Leben gerufen worden und ist ein Projekt des in Lichtenberg ansässigen Bündnisses für Wirtschaft und Arbeit. Angesiedelt bei der Synergie GmbH verschafften sich die Projektmitarbeiterinnen und Projektmitarbeiter zunächst einen Überblick, analysierten die Ausgangssituation und führten Interviews mit Unternehmerinnen und Unternehmern. Unter anderem sollte die Frage beantwortet werden, warum es auf der einen Seite eine nicht unerhebliche Zahl unbesetzter Lehrstellen gibt und andererseits viele Jugendliche noch keinen Ausbildungsplatz haben. Seitens der Wirtschaft wurde der Wunsch erkannt, dass die Schulen deutlich mehr unternehmen müssen, um junge Menschen auf das Berufsleben vorzubereiten. Seitens der Schulen wiederum stand der Gedanke im Raum, frühzeitig mit Unternehmen ins Gespräch zu kommen, um sich auch außerhalb von Pflichtpraktika anzunähern.

Sich an einen Tisch zu setzen und nach Lösungen zu suchen – dazu hat die Koordinierungsstelle „Jugend in Arbeit“ beigetragen. Parallel wurde eine Onlineangebot erstellt, das die zahlreichen Informationen rund um das Thema Ausbildung bündelt, aktuelle Termine veröffentlicht und nützliche Informationen für Eltern, Schüler, Lehrer und Unternehmen bereitstellt. Entstanden ist ein wertvolles, täglich gepflegtes Kompendium. Im Rahmen von drei Fachkonferenzen wurden zudem unterschiedliche Aspekte vertieft.

Wenige Wochen vor dem Projektabschluss am 31. Juli 2015 hat Karsten Dietrich, Geschäftsführer der Synergie GmbH, einen Empfehlungsleitfaden erarbeitet, der an das Bezirksamt übergeben wurde und eine gute Basis für die im kommenden Jahr zu gründende Jugendberufsagentur bildet: „Die Schulsozialarbeit muss gestärkt werden, um Schüler zu erreichen, die bis jetzt nicht erreichbar waren.“ Darüber hinaus sollten Schulen eigene, lokale Netzwerke mit Unternehmen für den Übergang von Schule ins Erwerbsleben entwickeln. Gleichzeitig empfiehlt Dietrich, die Jugendberufshilfe finanziell besser auszustatten.